Nebst den vier offiziellen Landessprachen der Schweiz werden in der Schweiz 70 weitere Sprachen gesprochen. Die Mehrsprachigkeit in der Schweiz hat in den letzten Jahren zugenommen. Eine lebendige und funktionierende Mehrsprachigkeit erfordert auch beträchtliche Investitionen und Fördermassnahmen, die in der Schweiz auf Bundesebene gesetzlich verankert sind. Für die Ausrichtung von Finanzhilfen zur Förderung der Mehrsprachigkeit ist das Bundesamt für Kultur (BAK) zuständig. In der Kulturbotschaft 2016–2020 sind zentrale Massnahmen zur Förderung der Landessprachen und zur Verständigung zwischen den Sprachgemeinschaften festgehalten: Sicherstellen einer ausgewogenen Vertretung der Sprachgemeinschaften bei der Bundesverwaltung, Förderung der Sprachkenntnisse des Personals, Förderung der mehrsprachigen Kantone, Erhaltung und Förderung der italienischen und rätoromanischen Sprache, Förderung der Verständigung und des Austausches zwischen den Sprachgemeinschaften, Unterstützung angewandter Forschung zum Thema Mehrsprachigkeit, Förderung der Landessprachen im Unterricht, Förderung der Kenntnisse Anderssprachiger in ihrer Erstsprache. Der Antrag von Ständerat Charles Juillard, den Entwurf der Legislaturplanung 2019–2023 des Bundesrats um ein zusätzliches Ziel zur Förderung der Mehrsprachigkeit zu ergänzen, wurde in der Sommersession 2020 angenommen. Um die Ergänzung entsprechend umzusetzen, benötigte es eine Bestandesaufnahme bestehender Massnahmen des Bundes. Das BAK hat Interface beauftragt, in einem ersten Schritt die durch den Bund initiierten Massnahmen zur Förderung der Mehrsprachigkeit in der Schweiz zu erheben und in einer Gesamtübersicht darzustellen (Erhebung des Ist-Zustands). In einem zweiten Schritt bewerteten rund 35 Stakeholder im Rahmen eines Workshops diese Massnahmen. Darauf abstützend analysierte Interface die Sprachenpolitik des Bundes und leitete daraus Empfehlungen ab, ob und in welche Richtung eine Weiterentwicklung angezeigt ist.
- Client
- Bundesamt für Kultur (BAK), zusammen mit Kompetenzzentrum für Mehrsprachigkeit (KFM) der Universität Freiburg
- Contact
- Amélie Pestoni
- In collaboration with
- Andrea Haenni Hoti, PH Luzern Carmen Delgado Luchner, Sprachzentrum Universität Freiburg
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