Die Initiative Health2040 befasst sich mit den zu erwartenden Veränderungen in der ambulanten medizinischen Grundversorgung in der Schweiz, die durch den demografischen Wandel, die Zunahme chronischer Krankheiten, den Kostendruck, die steigende Nachfrage nach Gesundheitsleistungen und den technologischen Fortschritt angetrieben werden.
Ko-Kreationsprozess und Aktionsplanung
Im Jahr 2024 hat Health2040 einen Ko-Kreationsprozess mit mehr als 50 Stakeholdern des Gesundheits- und Sozialbereichs sowie der Zivilgesellschaft durchgeführt. Diese Stakeholder kreierten gemeinsam einen Aktionsplan für eine zukunftsfähige ambulante Grundversorgung in der Schweiz.
Im Zentrum des Aktionsplans steht ein umfassendes, patientenorientiertes Versorgungsmodell mit dem Namen «Gesundheitsnetz für alle – pour tous – per tutti». Dieses Gesundheitsnetz vereint den Gesundheits- und Sozialbereich und die Zivilgesellschaft, ist auf lokale und regionale Gegebenheiten abgestimmt, wird digital unterstützt und erreicht alle Bevölkerungsgruppen. Die Beteiligten arbeiten auf Augenhöhe zusammen, binden Patientinnen und Patienten aktiv in Entscheidungsprozesse ein und fördern deren Gesundheitskompetenz. Sie bieten eine ganzheitliche Behandlung und Begleitung, mit einem starken Fokus auf Gesundheitsförderung und Prävention.
Zur Realisierung dieses Gesundheitsnetzes definierten die Stakeholders drei zentrale Handlungsfelder mit zugehörigen Massnahmen:
- Netzversorgung: Das Netzwerk setzt auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Gesundheits- und Sozialwesen und der Zivilgesellschaft und fördert eine flexible, personenzentrierte Gesundheitsversorgung.
- Koordination und Navigation: Eine effektive Koordination stellt sicher, dass alle Angebote im Gesundheitsnetz aufeinander abgestimmt sind und Patientinnen und Patienten auf Ihrem Weg begleitet werden. Eine gemeinsame Datenplattform unterstützt die effiziente Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung.
- Niederschwelliger und flexibler Zugang: Ein niederschwelliges und flexibles Zugangssystem gewährleistet, dass das Gesundheitsnetz für alle zugänglich ist. Eine mehrsprachige App und lokal verankerte Begegnungsorte bieten den Menschen direkte Unterstützung in ihrem Lebensumfeld.
Der Ko-Kreationsprozess basierte auf früheren Studien von Health 2040 sowie auf einer Sammlung bestehender innovativer Modellen der Schweizer Gesundheitsversorgung, um eine fundierte und evidenzinformierte Diskussion zu gewährleisten. Für eine detaillierte Beschreibung des Aktionsplans und des Modells siehe den Bericht.
Über Health2040
Health2040 ist ein Kooperationsprojekt von Interface mit der Fakultät für Gesundheitswissenschaften und Medizin der Universität Luzern unter dem Dach des Swiss Learning Health System (SLHS).
Health2040 umfasst nebst dem Aktionsplan drei wissenschaftliche Studien:
- Umfrage zu den Präferenzen der Bevölkerung: Erfassung der Präferenzen der Schweizer Bevölkerung in Bezug auf zukünftige Modelle der medizinischen Grundversorgung.
- Umfrage über die Präferenzen von Angehörigen der Gesundheitsberufe: Erforschung der Präferenzen von Angehörigen der Gesundheitsberufe in Bezug auf künftige Modelle der Primärversorgung.
- Studie zur Aufgabenverlagerung: Eine eingehende Untersuchung über die Erleichterungen und Hindernisse der Aufgabenverlagerung innerhalb der verschiedenen Gesundheitsberufe, bei der untersucht wird, wie bestimmte Rollen und Verantwortlichkeiten geteilt werden können, um die Leistungserbringung zu verbessern.
- Ansprechsperson
- Andreas Balthasar
- In Zusammenarbeit mit
- Fakultät für Gesundheitswissenschaften und Medizin der Universität Luzern
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